Indikationen hierfür gibt es viele, von Lähmungen bishin zu kaputten Knien, Spondylosen, Deg. Myelophathie, Amputationen oder „einfach nur“ das Alter. Ich merke immer wieder das sich die Besitzer unsicher sind und sich folgende Fragen stellen:
Wann braucht mein Hund einen Rolli ???
Ich persöhnlich empfehle dieses Hilfsmittel :
- wenn der Hund nicht mehr die nötige Bewegung bekommt um seine Muskulatur zu erhalten und/oder aufzubauen
- er Spaß und Freude an der Bewegung hat – diese aber nicht mehr lange oder überhaupt nicht mehr ausüben kann
- um andere Folgeerkrankungen wie Arthrosen, Überlastungen der anderen Extremitäten usw. möglichst gering zu halten (z.b. bei Amputation eines Beines)
- Frauchen oder Herrchen körperlich nicht in der Lage sind ihren Liebling längere Strecken z.b. mit einem Hebegeschirr zu unterstützen
Was mir besonderst am Herzen liegt — Sehen Sie den Rolli nicht als eine „entweder-oder“ Geschichte. Vielmehr als Trainingsgerät. Nur weil Ihr Hund einen Rollstuhl bekommt heißt das ja noch lange nicht das er diesen bei jedem Spaziergang anziehen muß. Für mich steht immer die Freude des Tieres an seiner Gassirunde im Vordergrund. Wenn er also dank einens Wagerls sich mal wieder selbstständig bewegen und auspowern kann, schnüffeln wo er möchte ohne das dauernd das Herrl ihm mit einem Haltegurt nachrennen muß, so hat doch jeder damit „gewonnen“. Der Hund ist rechtschaffend müde und zufrieden wenn er nachhaus kommt, er hat seine Muskulatur ordentlich trainiert und dem Besitzer tun die Hände und Schultern nicht mehr weh.
Schadet der Rolli nicht mehr als das er hilft???
Eine häufige Befürchtung der Kunden ist, daß das Tier durch den Rollstuhl Muskulatur abbaut. Dies möchte ich mit einem klarem Nein beantworten. Durch den Rolli kann der Hund sich wieder mehr bewegen und somit Kondition und Muskulatur aufbauen. Auch muß sich der Hund im Alltag (Wohnung/Garten)auch ohne Rolli fortbewegen. Ich vergleiche dieses Hilfsmittel gerne mit einem Fitnessgerät. Bei Rollis von Tierschuh.at wird darauf geachtet das der Hund, solange es geht, mit seinen Hinterbeinen mitlaufen muß. Erst wenn dies nicht mehr funktioniert, können diese in weiche Halterungen hochgegeben werden.
Was ganz klar gesagt gehört : Sollte der der Rolli nicht speziell von einerIm Fachfrau/mann für den Hund angefertigt bzw. eingestellt worden sein, können diese mehr schaden als helfen! (Mich persönlich wundert es nicht das viele Tierärzte von Rollis abraten, bei den „Konstruktionen“ die mir schon als Hunderolli presentiert wurden.)
Sollten Sie also mit dem Gedanken spielen ihren Hund mit einem Hunderolli zu versorgen dann bitte auch „ordentlich“. Ich weiß die meisten Hunde laufen auch mit einem schlecht sitzenden Hilfsmittel, aber gut ist das sicherlich nicht.
Wann sitzt ein Rolli gut???
Die natürliche Haltung des Hundes sollte auch mit Rolli erhalten bleiben, d.h. die Wirbelsäule befindet sich in waagrechter, natürlicher Position. Die Seitenstangen des Rollis verlaufen ebenfalls gerade und enden knapp hinter den Vorderpfoten. Seitenstangen die, von seitlicher Betrachtung, schief und nicht gerade stehen, sind ein Zeichen, dass der Rolli nicht gut eingestellt ist. Der Druck der damit auf den Oberkörper ausgeübt wird schadet dem Tier und es kommt zu Überlastungen der Vordergliedmaßen sowie Verspannungen. Von oben betrachtet passt der Hund gerade in den Rolli hinein. Auf den Seiten befinden sich nur 1 bis 2 cm Platz um ein „schlackern“ zu verhindern, auch sollten die Metallstangen ggf. gut gepolstert werden. Gerade die Geschirre und Sitzteile sollten perfekt sitzen, nicht drücken, einschneiden und weich gepolstert sein. Der Rolli sollte jederzeit an den Gesundheitszustand des Hundes angepasst werden können.
Wie lange soll ich mit dem Rolli warten???
Solltest du mit dem Gedanken spielen deinen Hund mit einem Rollstuhl zu versorgen, warte bitte nicht zu lange!
Die Muskulatur der Vorderbeine ist für den „Rollstuhlantrieb“ sehr wichtig. Durch Krankheit oder Verletzung kommt es meist zu einer Rückbildung der Muskulatur, da der Hund durch seine Behinderung natürlich nicht mehr so viel Auslauf bekommt. Mit Rollstuhl behält er seine Muskulatur und kann diese sogar noch zusätzlich trainieren!
Ihr Hund hat die Diagnose Deg. Myelopathie? Simone Gräbner hat sich diesem Thema in ihrer Hausarbeit angenommen: